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 Gelbkörperinsuffizienz

Was ist eine Gelbkörperinsuffizienz

Die nach einer Ovulation an den Eierstöcken gebildeten Gelbkörper sind der Bildungsort des Hormons Progesteron , welches für die der Ovulation folgenden 60 bis 70 Tage bei der nicht tragenden und tragenden Hündin gleichermaßen ansteigt , für 20 bis 30 Tage höchste Konzentrationen aufweist und danach allmählich wieder absinkt . Bei der tragenden Hündin ist es für die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit unverzichtbar. Die Dauer der Gelbkörperphase entspricht somit der Dauer der Trächtigkeit. Damit die Gelbkörper über diesen langen Zeitraum aktiv bleiben können ist ein zweites übergeordnetes Hormon das in der Hypophase gebildete Prolaktin, erforderlich. Es wird zu diesem Zweck ab Mitte der Gelbkörperphase vermehrt produziert und in den Blutkreislauf abgegeben.

Bei einer Gelbkörperinsuffizienz nimmt die Gelbkörperaktivität vorzeitig ab. Damit einhergehend kommt es zu einem dramatischen Abfall der Progesteronkonzentration meist zwischen dem 20. und 35. Tag nach der Ovulation und zu einem entsprechenden vorzeitigen Rückgang auf Basiswerte. In der Folge verkürzt sich der Zyklus bei vielen der betroffenen Hündinnen um mindestens 30 Tage (1 Monat). Im Falle einer Trächtigkeit kommt es zum Absterben und zur Resorption meist aller Früchte.

 

Was wissen wir bisher über die Gelbkörperinsuffizienz und ihre Ursachen

Die Gelbkörperinsuffizienz kommt anhand folgender Kriterien zum Ausdruck 

·        verkürzte Zyklusdauer

·        erfolglose Zuchteinsätze

·        trotz festgestellter Trächtigkeit 3 -4 Wochen nach Bedeckung werden keine Welpen geboren

·        es werden zahlreiche Fruchtanlagen diagnostiziert aber deutlich weniger Welpen geboren. 

Die Gelbkörperinsuffizienz kann zum einen in einer Fehlfunktion des Eierstocks selbst begründet sein (primär) zum anderen auf einer verminderten Prolaktinausschüttung durch die Hypophase beruhen (sekundär). Ob und in wie vielen Fällen eine sekundäre Gelbkörperinsuffizienz vorkommt wurde bisher noch nicht untersucht und auch von niemandem beschrieben.

Die Tatsache dass die Gelbkörperinsuffizienz wie in diesem Fall innerhalb einer Rasse gehäuft auftritt und in der Anzahl der Fälle zunimmt, deutet auf eine erbliche Komponente hin.

Gestützt wird dieser Verdacht durch das bereits in einzelnen Fällen vorgefundene Auftreten der Gelbkörperinsuffizienz bei Mutter und Tochter oder Schwestern. Denkbare ursächliche Erkrankungen wie z. B. eine Eierstockentzündung sind äußerst selten.

  

Was ist zu tun 

Im Falle einer Vererbbarkeit der Gelbkörperinsuffizienz ist eine weitere Zunahme der Anzahl betroffener Hündinnen zu erwarten, wenn nicht durch züchterische Maßnahmen  gegengesteuert wird.

Dazu sollten umgehend verdächtige Hündinnen, das sind Hündinnen auf welche die o. g. Kriterien zutreffen, aus der Zucht genommen werden und der Verdacht der Gelbkörperinsuffizienz bestätigt oder ausgeräumt werden. Hierzu kann die Gelbkörperphase der nicht tragenden Hündinnen genutzt werden.

Wird der Verdacht erhärtet, sollten Mutter, Tochter und Schwestern in die Erhebung einbezogen werden, um sie als Merkmalsträger identifizieren zu können.

Um mehr über die ursächlichen Zusammenhänge und die Merkmale der Gelbkörperinsuffizienz zu erfahren, ist die Forschung unbedingt erforderlich. Es ist bisher wenig über physiologische Tagesschwankungen von Progesteron beim Eileiter und interindividuellen Unterschiede der Progesteronkonzentrationen im Verlauf der Gelbkörperphase. Prolaktin wurde bisher nur in einzelnen experimentellen Studien und hier meist beim Beagle gemessen. Über die besonderen Gegebenheiten beim deutschen Schäferhund ist diesbezüglich nichts bekannt.

 

Bemerkung 

Diese Studie ist von Frau Prof. Dr. A. –R. Günzel –Apel erstellt worden und hier auszugsweise wiedergegeben worden.
Ich bedanke mich für die Genehmigung zur Veröffentlichung.

 

 

 

 

 

 

 


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